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Alumni

In raising children, we need to continuously keep in mind how we can best create the most favorable environment for their imitative behavior. Everything done in the past regarding imitation must become more and more conscious and more and more consciously connected with the future.
Rudolf Steiner

Ume Goldbeck

My name is Ume Goldbeck and I was born in Windhoek/Namibia in 1990, a few weeks before we celebrated our independence from South Africa and the apartheid system. The freedom of the country and the endless possibilities to implement and transpose ideas, shaped me during my childhood. I had the privilege to experience the Waldorf education for 10 years, which gave me the opportunity to grow into a independent thinking, self-confided but humble person. During my unforgettable time at the Waldorf School Windhoek, I learned to take risks, have trust in life and deal with any challenge while striving for my purpose in life. I graduated from the Waldorf School in 2009, together with 11 other learners who became my friends for life. I spent 8 years abroad of which I studied 5 years in Switzerland where I completed my Bachelor of Business Administration in Hospitality Management and a Master module in Organizational Development. I lived for a while in southern Germany, where I did a further education in "Outdoor Education" and gained my practical experience in an organization near Freiburg. I had the privilege to travel to many different countries across the world, only to find out that Namibia is the best place to live. Three years ago, I decided it is time to come home and to give back to Namibia and its people. Today I work as a self employed team trainer and leadership coach and I contribute to the development of Moonraker, which is a family project outside Windhoek with 6 goats, 2 sheep, 10 horses, 20 mules, 2 dogs, chicken, geese, 7 dedicated employees and my crazy-lovely family. The key to my personal success are values which I have gained during my Waldorf Education: Be true to yourself and your values. Laugh and have fun, dare to speak up. Life taught me to stop planning and to live from one moment to the next. But if I may share one humble dream, I see myself being part of revolutionizing the education system in Namibia.

Nesley Urikob

Mein Name ist Nesley Urikob. Ich bin 27 Jahre alt. Meine Kindheit habe ich auf der Farm Voigtskirch verbracht, gemeinsam mit meinen Eltern und sechs Geschwistern. Die Farm liegt etwa 60 Kilometer ausserhalb von Windhoek. Meine Eltern sind auf die Farm gekommen, als sie 14 und 16 Jahre alt waren. So kam es dazu, dass mein Papa sich um das Vieh, das Bauen von Häusern, wie auch das Reparieren von Zäunen kümmern musste. Meine Mama hat anfänglich im Haushalt der Farmbesitzer geholfen und durfte später als Kindergärtnerin auf der Farm arbeiten. Dieser Kindergarten hatte für mich einen besonderen Wert. Mit sieben Jahren wurde ich an der Waldorf School Windhoek eingeschult. Das war nur möglich dank der finanziellen Unterstützung der Farmleute. Da die Farm zu weit weg von der Schule lag, durfte ich unter der Woche im Schülerheim leben. Durch das Leben im Schülerheim habe ich die Möglichkeit bekommen, die verschiedenen Völker Namibias, wie auch Menschen von Europa näher kennen zu lernen. Durch die immer gleich geführten Tagesabläufe und die gemeinsamen Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel das Singen im Schülerheim oder Fußball spielen, wurde durch das soziale Miteinander meine Beziehung zu anderen Menschen gestärkt und gefestigt. Durch den regelmässigen Austausch zu meinen Mitmenschen im Schülerheim, hat sich meine Sprachfähigkeit mehr und mehr verbessert, sodass ich mich heute in drei Fremdsprachen, (Englisch, Deutsch, Afrikaans) ein wenig Oshivambo und in meiner Muttersprache Nama Damara verständigen kann. Zu Beginn meiner Schulzeit, konnte ich mich ausschließlich in meiner Muttersprache ausdrücken. Das hat dazu geführt, dass ich anfänglich sehr wenig bis gar nichts von den Unterrichtsinhalten mitnehmen konnte. In den großen Pausen gab es oftmals Konfliktsituationen mit anderen Kindern, die ebenfalls eine andere Sprache sprachen. Auch war ich während der Grundschule ein “verträumter Prinz“, da meine Interessen mehr in handwerklichen und körperlichen Aktivitäten lagen. Mir haben Fußball, Völkerball, Wettkämpfe und Werken am meisten Freude bereitet. In den großen Schulferien und an langen Wochenenden bin ich gern auf die Farm gefahren. Dort hatte ich die Möglichkeit, auf Pferden zu reiten und mich in der Wildnis mit Freunden aufzuhalten, um verstecken zu spielen oder in einem Damm schwimmen zu gehen. Ab der Oberstufe bin ich langsam aus meiner verträumten Prinzenrolle erwacht und habe festgestellt, wieviel ich in den unteren Klassen verpasst hatte. Der Kampf, verpasste Lernschritte nachzuholen, war für mich das schwierigste während meiner Schulzeit. Dieser Kampf hat mich bis zum Ende meiner Schulzeit begleitet. Die Motivation und die Neugier, nach Deutschland zu gehen, haben sich bei mir im Austausch mit deutschen Gastschülern, Lehrern, Praktikanten und Mitschülern im Schülerheim entwickelt. 2013 habe ich am „Incoming program“ von den Freunden der Erziehungskunst teilgenommen und als Bundesfreiwilliger im Waldorfkindergarten in Dortmund gearbeitet. 2014 bin zurück nach Namibia, um dort zu bleiben. Aber dies hat nur ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich neu gefunden hatte und mich ein weiteres Mal für Deutschland entschied. Ich wollte eine Ausbildung zum Erzieher absolvieren und danach eine Stelle suchen, die zu mir passt. So kam es, dass ich schon im selben Jahr am Rudolf Steiner Institut in Kassel die Ausbildung beginnen konnte. 2019 habe ich meine Ausbildung als Erzieher abgeschlossen und im Waldorfkindergarten in Kakenstorf gearbeitet. Seit Anfang März arbeite ich als Schulbegleitung an der Oberschule in Nenndorf. Ich bin sehr zufrieden mit meiner neuen Aufgabe. Ich möchte länger hier in Deutschland arbeiten, damit ich meine Familie in Namibia finanziell unterstützen kann. Für die weitere Zukunft wünsche ich mir aber, dass ich bald die Möglichkeit bekomme, einen Besuch in meiner Heimat abzustatten, um meine Familie, Freunde und Bekannte wieder zu sehen.

Alumni Interview
 
October 2022 (in Deutsch)

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